Als Bauzinsen werden diejenigen Zinsen bezeichnet, welche ein Bauherr für Hypotheken bezahlen muss, welche er für die Durchsetzung seines Bauvorhabens benötigt. Bauzinsen werden für Baudarlehen bezahlt, die dem Verwendungszweck des Bauens dienen. Die Vergabe von Krediten ist vor allem in diesem Bereich des Kreditwesens zweckgebunden.

Größere Banken haben mindestens eine Abteilung, die sich nur mit Baufinanzierung befasst. Dies sorgt für Klarheit, da für die Kalkulation einer Baufinanzierung und deren Bauzinsen eigene Regeln gelten. Viele dieser Regeln haben ihren Ursprung in der Zeit kurz nach dem zweiten Weltkrieg, werden aber bis heute zur Berechnung von Bauzinsen herangezogen. Eines der übergeordneten Ziele des Staates war damals, schnell Wohnraum zu schaffen. Zudem dient das Eigenheim eines Bürgers seiner Alterssicherung. Auch dies ist im Interesse des Staates.

Da die Bauzinsen in der Regel vergleichsweise niedrig sind, dürfen sie als Bedingung auch zweckgebunden sein. Einige Baumaßnahmen werden auch durch den Staat gefördert. In diesen Fällen werden die Bauzinsen zum Beispiel für mehrere Jahre gestundet oder sogar erlassen. Vor allem bei ökologischen Vorhaben werden die Bauzinsen gerne gefördert, als Beispiel zu nennen wären etwa Abdichtungsmaßnahmen bei Fenstern zur Energieeinsparung, aber auch die Errichtung von Solaranlagen.

Verglichen mit einem Konsumentenkredit sind Bauzinsen auch deshalb relativ günstig, weil die Wertsteigerung durch die Baumaßnahme, das Grundstück, oder das Haus als unmittelbare Sicherheit für die Hypothek dienen. Diese Sicherheiten werden von Geldinstituten hoch eingestuft, da Immobilien in der Regel ihren Wert halten, wenn nicht sogar steigern. Bauzinsen sind zweckgebunden, dafür aber niedriger als die meisten anderen Kreditzinsen.